Kuendigungen kommen im September

By Simon HupferNovember 5, 2013

Countdown
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Eduard Mayer
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Festzurren
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Verladung
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Konvoi Action
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Bamberg. Der letzte amerikanische Soldat wird Bamberg bis zum 30. September 2014 verlassen haben. Die deutschen Arbeitnehmer werden dann einen neuen Arbeitsplatz brauchen. Die Kündigungsschreiben für die deutschen Mitarbeiter werden nun im September erwartet, ein Jahr vor Inkrafttreten der Kündigung.

"Dies wird ein sehr emotionaler Meilenstein auf unserem Weg zur Standortschliessung sein", so die Bamberger U.S. Garnisonskommandeurin, Oberstleutnant Michelle L. Bienias.

"Die Standortschliessung ist eine grosse Mission. Wir müssen zusammen halten, uns gegenseitig helfen und darauf vertrauen, dass wir für einander da sind", so Oberst Christopher Benson, Kommandeur der U.S. Garnison Ansbach, der den Schliessungsprozess der beiden fränkischen Garnisonen in Bamberg und Schweinfurt koordiniert.

„Meine Aufgabe ist es, mich um Soldaten, deren Familien und die Belegschaft zu kümmern. Je mehr wir jetzt tun, um uns vorzubereiten, desto besser sind wir auf plötzlich auftretende Herausforderungen eingestellt."

„Wir tun unser Bestes, um unsere deutschen Mitarbeiter für den deutschen Jobmarkt vorzubereiten. In Zusammenarbeit mit der örtlichen Arbeitnehmervertretung und der Agentur für Arbeit, ist es für unsere Mitarbeiter möglich, notwendige Qualifikationen zu erwerben und Fortbildungen zu besuchen, noch während sie bei der Garnison angestellt sind; Wir geben unsere Angestellten eine 12-monatige Kündigungsfrist, so dass jeder genug Zeit hat, sich nach neuen Stellen umzusehen, sich um Praktika bei potentiellen Arbeitgebern zu bemühen oder entsprechende Qualifikationen für neue Jobs zu erwerben", so die Bamberger U.S. Standortkommandeurin Oberstleutnant Michelle L. Bienias.

"Standortschliessung" ist momentan das Thema Nummer Eins auch für Eduard Mayer, den Vorsitzenden der örtlichen Betriebsvertretung. Die momentan ca. 260 Arbeitnehmer bereiten sich derzeit auf die Schliessung vor, und Mayer ist einer der Hauptakteure in diesem Prozess.

Mayer hat persönlich 25 umliegende Gemeinden besucht, bei Bürgermeistern und potentiellen Arbeitgebern um Unterstüzung geworben.

"Unsere deutschen Arbeitnehmer sind hochqualifiziert und besitzen grossartige Fähigkeiten. Der Durchschnittsangestellte ist jedoch zu jung für die Rente und scheint zu alt für den Arbeitsmarkt", sagt Mayer. "Das einzige was für uns zählt, ist eine Anstellung, wenn die Armee weg ist." Der durchschnittliche Arbeitnehmer ist 53 Jahre alt und war 23 Jahre bei der U.S. Armee angestellt, so Mayers Statistik.

Mayer hat eine detaillierte Liste seiner Kollegen; er kennt das Problem im Detail. Der Grossteil der verbliebenen deutschen Belegschaft verfügt über eine kaufmännische Ausbildung und arbeitet als Verwaltungsangestellte oder -angestellter. 20 Prozent sind ausgebildete Handwerker, die etwa als Elektriker, Schreiner, Maurer oder Installateure arbeiten. Etwa 12 Prozent verfügen über eine akademische Ausbildung und besetzen Positionen als Ingenieure, Lehrer oder Rechtsanwälte, oder in der Pressestelle. Dann gibt es noch ungelernte Arbeiter, etwa Kassierer oder Küchenhelfer.

Ueber 40 Mitarbeiter haben geäussert, gerne weiterhin für die U.S. Armee zu arbeiten, einige von ihnen wurden bereits in andere Armee-Standorte versetzt.

„Wir wissen sehr wohl, dass die deutsche Belegschaft das Rückgrad und der stabilisierende Faktor dieser Garnison ist und war. Bamberg ist in Europa einer der Armeestandorte mit den meisten Auslandseinsätzen seiner Soldaten; unsere Belegschaft ist ständig in Bewegung, begrüsst neu zugezogene Familien, verabschiedet Soldaten in Einsätze, und stellt die ständige Bereitschaft unserer Soldaten sicher, egal welche Mission ihnen abverlangt wird. Hunderttausende Soldaten sind seit dem Zweiten Weltkrieg durch diese Garnison gegangen. Das alles wäre ohne die harte Arbeit, das Engagement und die Expertise der deutschen Arbeitnehmer über all die Jahre gar nicht möglich gewesen", so Bienias.

Auch Mayer lobt ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Bamberg, der Agentur für Arbeit und mit der Standortkommandatur.

"Die Betriebsvertretung als Stellvertreter der gesamten Belegschaft, ist ständiges Mitglied des Runden Tisches der Stadt Bamberg, dessen Ziel es ist, ein positives Umfeld mit Jobperspektiven für alle betroffenen Angestellten zu schaffen. Wir stehen in engem, partnerschaftlichem Kontakt mit der Agentur für Arbeit, die uns mit Qualifizierungsmassnahmen unterstützt. Daneben erhalten wir alle nur erdenkliche Hilfe unserer Garnisonsführung, unsere Angestellten motiviert zu halten und auf den veränderten Bedarf nach Truppenverlegungen und Familienumzügen einzustellen. Wir bereiten sie für neue Einsatzmöglichkeiten vor. Gleichzeitig aber auch auf einen gleitenden Uebergang in den lokalen Arbeitsmarkt."

"Wir haben sicher gestellt, dass unsere Arbeitnehmer so viel Information wie moeglich und so frueh wie moeglich erhalten. Die Schliessung ist fuer niemanden eine Ueberraschung und jeder Angestellte hatte viel Zeit sich darauf vorzubereiten - wo auch immer seine Zukunft liegen mag", so Bienias in einem Interview.

Zwei Drittel der Arbeitnehmer, so Mayer, habe bereits die Beratung der Agentur für Arbeit in Anspruch genommen. Sie werden Bewerbungstraining erhalten und wie man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereitet. Falls nötig wird die Agentur behilflich sein, benötigte Qualifikationen nachzuholen und Fähigkeiten zu bekommen, die auf dem heutigen Arbeitsmarkt gefragt sind.

"Unsere Mitarbeiter haben viel Erfahrung auf ihrem Gebiet; Sie sind in der Regel zweisprachig und haben in einem kundenorientierten Umfeld gearbeitet. Sie nutzen die neuesten Kommunikationsmittel und bringen multikulturelle Erfahrung mit, und sind an leistungsbezogenes Arbeiten gewöhnt", erklärt Mayer die Vorzüge der deutschen Armeemitarbeiter.

Er schätzt, dass bis zur endgültigen Schliessung 2014 weitere 50 bis 60 Angestellte einen neuen Job haben werden. Bis dahin wird er seine Präsentation zur Standortschliessung noch einige Male aktualisieren müssen, in der Hoffnung, dass die Zahl seiner Kollegen, die noch keinen neuen Job haben, möglichst klein sein wird.

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