Deutsche und amerikanische Polizisten üben Amok Szenario

By Mr. Simon Hupfer (Franconian News)September 17, 2013

Rückendeckung
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Go! Go! Go!
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Im Visier
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Bamberg. Schreie hallen durch den Bamberger Hauptsmoorwald, es fallen Schüsse, Rauch dringt aus dem Fenster eines Gebäudes. Sofort setzt sich ein Trupp amerikanischer Militärpolizisten in Bewegung und dringt in das Gebäude ein. Befehle werden durchgegeben. Ein Amokschütze hat sich im Haus verschanzt und schiesst wahllos auf alles, was sich bewegt. Das geschilderte Szenario ist Teil einer "bung: Gemeinsam haben Bamberger Polizisten und amerikanische Militärpolizisten im Trainingsgelände der U.S. Armee das Vorgehen gegen Amokschützen geübt.

"Wir üben diese Szenarien regelmässig", sagt Polizeihauptkommissar Holger Dremel von der Polizeiinspektion Bamberg Stadt. "Aber es gibt immer wieder neue Detailerfahrungen." Seinen amerikanischen Kollegen bescheinigt er dabei eine gute Vorbereitung: "Sie wissen was zu tun ist." Die Stürmung von Gebäuden wird auf dem U.S. Gelände immer wieder geübt.

Die Vorgehensweise gegen Amokschützen ist in beiden Polizeieinheiten ziemlich ähnlich, berichtet Dremel. "Es gilt, den Täter schnell handlungsunfähig zu machen und unter Druck zu setzen", so der Polizeihauptkommissar. Die Beamten sind angehalten einzugreifen und nicht erst auf später eintreffende Spezialkräfte zu warten.

Drei Trainer der Bamberger Operativen Ergänzungsdienste begleiten die "bung. Auch der Bamberger Polizeichef. Leitender Polizeidirektor Udo Skrzypczak, sein Stellvertreter Polizeioberrat Klaus Linsner und der Chef der Militärpolizei, Major Samuel Meyer, beobachten den simulierten Amoklauf. Eine "bersetzerin erklärt die Taktik des Polizeiteams für die umstehenden U.S. Soldaten der 630. Militärpolizei-Kompanie. Besonders beeindruckt sind die amerikanischen Soldaten von der Professionalität und Disziplin der Bamberger Polizisten.

Im Team herrscht eine klare Aufgabenverteilung, jeder Polizist kennt seinen Sektor. Zielstrebig bewegen sich die Beamten im Gebäude Raum für Raum vorwärts, dringen schlieslich in das Zimmer mit dem bewaffneten Geiselnehmer ein. Es fallen Schüsse und die Projektile der sogenannten FX Munition fliegen durch den Raum. Sie hinterlassen beim Auftreffen Farbkleckse. Ist der Schütze ausgeschaltet, geht ein Funkspruch an die Einsatzleitung, wieviele Verletze es gibt und in welchem Stockwerk man sich befindet.

Während die U.S. Soldaten die Praxisübung mit Paintball-Waffen absolvieren, können ihre deutschen Kollegen auf typgleiche Waffen zurückgreifen, wie sie sie jeden Tag im Einsatz tragen. "Das fühlt sich realistischer an", sagt Polizeihauptmeister Alexander Haberzeth, und das gilt auch für Treffer mit der Uebungsmunition. Haberzeth und sein Kollege Ronny Druckenbrodt, ebenfalls Polizeihauptmeister, sorgen wahrend des Trainings für die Sicherheit der Beamten: Während der Uebung tragen alle Beteiligten Schutzmasken und -westen.

"Es war gut, die Taktik der deutschen Polizisten zu sehen", sagt Oberleutnant Breanna Good, die das Training mit ihren bayerischen Kollegen organisiert hat. Die Zusammenarbeit zwischen der amerikanischen Militärpolizei und der Bamberger Polizei ist traditionell gut und ist eingespielt, berichtet Dremel.

Weitere gemeinsame Trainingseinheiten, etwa in Selbstverteidigung, sind bereits geplant.

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